
Wenn ich nur den 8-Bein-Umriss seh‘,
muss ich wegschau’n, denk mir: „Ach Herrje!“
Im Sommer sie in Erscheinung treten –
Nichtnennung des Namens erbeten!
Auch wenn du Türen und Fenster schließt,
es schlimmstenfalls durch die Rollläden kriecht.
Ein Horrorschocker ist Spaß dagegen,
willst du Spinnen aus dem Zimmer fegen!
Bereits ihre Art, die Beine zu bewegen
kommt dem Arachnophobiker nicht entgegen.
Er braucht schon Hilfe bei ihrer Entfernung,
erzeugt mit argen Missgeschicken Erzürnung.
Noch so oft sagen kann man’s den Leuten,
dass Spinnen verschlingen lästige Beuten
und deshalb durchaus hilfreich sei’n –
den Arachnophobiker stört das Design:
Denn auch wenn sie gefahrlos und nützlich sind,
benimmt er sich urplötzlich wie’n Kind,
weil er die typischen Bewegungen sieht:
8 Beine bedeutet für ihn Krieg!

Joana Dörfler schreibt auf Sommergedicht.de moderne Gedichte für gute Laune und beleuchtet den sommerlichen Mikrokosmos sowie profane Dinge, die in dieser Jahreszeit eine Rolle spielen. Auch wird in ihren Versen so manches Klischee aufs Korn genommen.